Letzte Übungen vor dem Alleinflug mit der Cessna 172 G1000

Mittlerweile ist der Dame im Büro der Hahnweide klar, dass ich morgens um 8 Uhr immer als erster auf der Matte stehe. Sie begrüßt mich lachend und teilt mir mit, dass der Flieger im Hangar steht. Heute werde ich das zweite Mal die Cessna 172SP G1000 mit der Registrierung D-EAKS fliegen.

Nachdem ich auf der Aquila nun schon über 7 Stunden alleine geflogen bin, lautet mein Tagesziel für die Cessna 172 ebenfalls die Alleinflug-Reife zu erarbeiten. Das zugehörige Briefing mit meinem Fluglehrer findet heute gediegen in der warmen Morgensonne statt.

Ich bin wirklich froh, meine Flugstunde so früh in den Tag gelegt zu haben, denn während der nächsten 8 Tagen findet ein internationaler Segelflugwettbewerb auf der Hahnweide statt. Es geht gegen 9 Uhr bereits zu, wie im Taubenschlag.

Mein Fluglehrer und ich mogeln uns mit der C172 um die vielen Segelflieger herum, die bereits kreuz und quer auf den Rollwegen liegen. Erfreut, wie viel ich von meinem Einweisungsflug mit der C172 noch weiss, arbeite ich mich zügig durch die Checklisten und stehe schließlich abflugbereit am Rollhalt. „Wann immer Du soweit bist!“, meint mein Fluglehrer. Ich schiebe den Leistungshebel nach vorne und starte. Der erste Griff nach dem Abheben geht ans Trimm-Rad, das habe ich mir gemerkt.

Zunächst absolviere ich drei normale Platzrunden um wieder das richtige Gefühl für die Maschine zu bekommen, vor allem beim Landen. Die erste Landung setze ich gleich deutlich zu hoch an und drücke, wie beim letzten Mal gelernt, ordentlich nach, um die schwere Kiste dann passend über der Schwelle auszuschweben. Die nächsten Platzrunden werden besser. Als dies einigermaßen klappt, steigern wir uns langsam. „Die nächste Landung ohne Klappen!“, weist mich mein Fluglehrer an. Auch das funktioniert mit der gutmütigen C172 prima.

Nun noch eine Ziellandeübung, wie ich sie auch mit der Aquila schon oft geübt habe. Im englischen treffender „Forced Landing“ genannt, simulieren wir 2.000ft AGL eine Notlandung ohne Motor. Ich steige zunächst Richtung Hohenneuffen auf 3.200 ft, fliege eine Kurve zurück über die Hahnweide und melde unser Vorhaben über Funk.

Mit nur 69kt geht es in den Gleitflug. Kaum zu glauben, wie gut diese Blechkiste segelt! Es braucht gute 3 Minuten, bis ich eine Höhe erreicht habe, in der ein koordinierter Landeanflug möglich wird. Es klappt auf anhieb, die Cessna sitzt kurz hinter der Schwelle, ohne einmal die Hand am Leistungshebel gehabt zu haben.

Wir gönnen uns eine letzte Platzrunde. Beim Landen gebe ich mein Bestes, achte kurz vor dem Aufsetzen auf einen „langen Blick“ bis zum Ende der Landebahn, was beim Ausschweben enorm hilfreich ist, und setze butterweich auf. „Die war Sahne!“, kommentiert mein Fluglehrer. Es wird Zeit für ihn, auszusteigen. Ich setze ihn vor der Flugschule ab. Mein Tagesziel ist erreicht, die nächsten 100 Minuten fliege ich alleine weiter.

SPIC 22h 26m
PICUS 7h 35m
von 45h