Tag der Wahrheit – Die PPL(A)-Theorieprüfung

„Die Prüfung beginnt… jetzt. Viel Glück!“ Der Prüfer nimmt Platz. Im Raum herrscht angespannte Stille. Nur das klicken der Maustasten ist zu hören. Manchmal ein Fluchen. Mit mir sitzen heute 15 weitere Prüflinge im 4. OG des Regierungspräsidiums Stuttgart.

Was habe ich in den letzten 3 Wochen seit dem Theorie-Blockunterricht gebüffelt. Über 1.600 Fragen sowie zahllose Navigations- und Flugplanungsaufgaben habe ich wieder und immer wieder geübt, berechnet und gezeichnet. Ich habe mir fest vorgenommen, meinem Traum vom Flugschein heute ein beträchtliches Stück näher zu kommen.

Insgesamt 8 Fächer mit einer Gesamtprüfungszeit von 5:00 Stunden stehen auf dem Programm. Ich beginne mit den zwei schwierigsten Brocken. Den Flugleistungs- und Flugplanungsaufgaben, für die Kartenmaterial, Navigationsbesteck und der Flight Calculator (Aviat) benötigt werden, sowie mit den Navigationsaufgaben, bei denen sämtliche Formen von Steuerkursen kreuz und quer durch die Gegend gerechnet werden. Rechtweisend, missweisend, Kompasssteuerkurs, mal mit Variation, mal ohne, mal mit Deviation, mal ohne, mal mit Luv-Winkel, mal ohne.

Die restlichen Fächer sind vergleichsweise entspannt. Als nächstes knöpfe ich mir Meteorologie vor, dann Grundlagen des Fliegens und Luftfahrzeugkunde. Die Fragen und Antworten flimmern surreal vor meinen Augen vorbei. „Endspurt“, denke ich mir und klicke mich durch die Fragen zu Luftrecht, Betriebliche Verfahren und Menschliches Leistungsvermögen.

Ich schaue auf die Meldung auf meinem Bildschirm. „Sie haben alle Fragen beantwortet. Wollen Sie die Prüfung jetzt wirklich beenden? (Ja) / (Nein)“. Will ich? Na klar! Seit dem Beginn der Prüfung sind 1:30 Stunden vergangen und besser wird es jetzt auch nicht mehr. Ich klicke beherzt auf ja.

Den Personalausweis gezückt, geht es nach vorne zum Tisch des Prüfers. Der druckt bereits das Prüfungsergebnis aus. Nervös schiele ich auf seinen Bildschirm – 75% benötige ich in jedem Fach. Sieht gut aus. Alle Fächer auf Anhieb bestanden! Mein Grinsen kann ich nun nicht mehr unterdrücken und so strahle ich gemeinsam mit der Sonne um die Wette, als ich das Regierungspräsidium verlasse. Bin ich froh, dass dieser Teil der Flugausbildung vorbei ist.