Ziellandeübungen – Das simulierte Landen ohne Motor

Nach dem Auffrischen meiner Solos ging es heute noch ein zweites Mal mit meinem Fluglehrer in die Lüfte. Ein wesentlicher Bestanteil der Ausbildung ist die Ziellandung. Dabei handelt es sich um eine Simulation für den Fall der Fälle, dass während Fluges irgendwo auf der Strecke der Motor plötzlich schlapp macht. In diesem Fall hat man – je nach Flughöhe – nur wenige Minuten Zeit, einen geeigneten Landeplatz zu finden. Im Besten Falle ist dies irgend ein Segelfluggelände in der Pampa. Im schlechtesten Fall der Rübenacker vom lokalen Agrarbetrieb.

Wir starten und verlassen die Platzrunde im Steigflug zunächst Richtung Burg Hohenneuffen. Unser Ziel ist eine Flughöhe von 3.200ft, so dass wir im simulierten Reiseflug 2.000ft über Grund fliegen. So geht es dann zurück über die Hahnweide. Und dann wird es spannend. Mein Fluglehrer macht es einmal vor und ich tue es ihm in der nächsten Runde dann gleich.

Kraftstoffpumpe an, Vergaservorwärmung ziehen und dann die Motorleistung auf Null in den Leerlauf ziehen. Nun befinden wir uns im Segelflug. Ein kurzer Funkspruch, damit die anderen Teilnehmer in der Platzrunde Bescheid wissen. Ich trimme die Maschine auf die Sinkgeschwindigkeit für bestes Gleiten. Bei der Aquila A211 liegt diese bei 78 KT. Langsam kurven wir über den Platz und schätzen dabei ab, wie lange die Höhe wohl noch ausreicht, um genau auf die Schwelle der Piste 31 zu kommen.

Ich bin wirklich überrascht, wie gutmütig und lange die Aquila segelt. Einige Male müssen wir sogar noch zusätzliche Kurven fliegen, um weiter Höhe abzubauen und nicht zu hoch über der Piste anzukommen. Im Endanflug sind nicht selten Seitengleitflüge notwendig, um die restliche Höhe abzubauen. Dabei stelle ich das Querruder in den Wind und drücke mit dem Seitenruder dagegen. Die Aquila schiebt beinahe im 45°-Winkel gegenüber der Bahnmitte Richtung Boden. Der Segelflieger unter Euch wird das gut kennen.

Es läuft ganz gut, ich bringe die Maschine im reinen Segelflug kurz nach der Schwelle sanft auf den Boden. Und weil es gut läuft, bemerke ich schon wieder das schelmische Grinsen meines Fluglehrers. War ja klar, dass er mich gleich noch mal Solo schickt.

Zwei Runden Ziellandeübungen drehe ich also noch alleine, dann beschließe ich Feierabend für heute zu machen. Der Tag war schließlich lange genug.

SPIC 9h 51m
PICUS 1h 27m
von 45h