Mit der Cessna Columbia 350 auf die Aero Expo 2013

Auch wenn ich diesen Reisebericht mit zwei Jahren Verspätung schreibe, war diese Gelegenheit zu fliegen eine, die maßgeblich zu meinen Wunsch nach der eigenen PPL(A)-Lizenz beigetragen hat.

Zu anfangs wollte ich einfach nur so auf die AERO nach Friedrichshafen. Doch dann drängte sich unweigerlich die Überlegung auf, wie man besser zu einer Luftfahrtmesse gelangen könnte, als in einem Flugzeug. Kurzer Hand stellte ich ein Gesuch auf einem Mitflugportal im Internet ein, machte mir aber keine all zu großen Hoffnungen, das dies klappen könnte.

Schon wenige Tage später erhielt ich eine sehr nette E-Mail, in der mir der Mitflug in einer Cessna Columbia 350 angeboten wurde. Jackpot! Ein Mitflug in einem 1 Million-Dollar-Flugzeug.  Das Flugzeug war vormals als Lancair Columbia 350 bekannt geworden und im Zuge der Insolvenz von Columbia Aircraft 2007 von Cessna übernommen worden.

Die beiden Piloten der Columbia 350 starteten vom Flugplatz Bremgarten (EDTG) und wir vereinbarten, dass sie mich in Rottweil Zepfenhan (EDSZ) aufsammelten. Zuvor hatten wir mit dem Platzbetreiber die Landung unter der Woche abgeklärt (PPR).

Die Maschine begeisterte mich mit ihrem satten Sound des 310 PS 6-Zylinder-Motors schon beim Anflug. Spätestens beim Einsteigen in den schicken Viersitzer war es um mich geschehen. So edel war ich zuvor noch nie geflogen. Der Eigentümer und Pilot, ein ehemaliger Unternehmer im Ruhestand, war länger nicht geflogen und hatte sich einen befreundeten Piloten als Saftey mitgenommen.

Als wir starteten war ich schwer beeindruckt. Unser Steigflug ging mit 130 kt von statten. In Windeseile waren wir über dem Bodensee und noch einen Augenblick später in der Kontrollzone von Friedrichshafen. Im Queranflug auf Piste 24 hatten wir einen tollen Blick auf den See und den Alpenkamm.

Kaum gelandet, setzte sich uns ein Marshaller mit einem Quad vor die Nase und geleitete uns zur Parkposition. Auf dem Flughafen war die Hölle los. Jeder freie Quadratzentimeter wurde mit landeten Flugzeugen zugestellt. Parallel landeten Business Jets und Linienmaschinen.

Mit einem Crew-Bus ging es auf die Ost-Seite des Flughafens, an dessen Ausgang direkt das Messegelände mit der AERO beginnt. Nach zwei gemütlichen Stunden des Schlenderns durch die vielen Hallen trafen wir uns am Ost-Eingang zu einem kurzen Mittagessen, bevor wir den Rückflug antraten.

Als Gast auf diesem Flug freute es mich um so mehr, als ich auf dem Sitz des Co-Piloten Platz nehmen durfte. Wo ich konnte, half ich. Etwa beim Rasten der Frequenz, dem Eindrehen des QNH oder beim Navigieren mit der Rollkarte. Ein letzter Blick auf das Messegelände während dem Abflug. Ein letzter Blick auf den sonnenbeschienenen Alpenkamm über dem Bodensee.

Und schon waren wir wieder in der Platzrunde von Rottweil Zepfenhan. Etwas zu schnell zugegebenermaßen, denn der stolze Columbia-Besitzer überschoss beim Eindrehen in den Endanflug etwas. Auch wenn wir bei der Landung sehr deutlich Bodenkontakt hatten, war mein Strahlen nicht mehr aus dem Gesicht zu bekommen. Das Flugvirus hatte mich endgültig infiziert.