Mein Traum vom Fliegen

„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…“ Was der Sänger und Privatpilot Reinhard Mey schon 1974 und somit sechs Jahre vor meiner Geburt sang, bringt sehr schön zum Ausdruck, welche Sehnsucht ich mit dem Fliegen verbinde.

Als ich mit 12 Jahren während eines Nachtfluges das erste mal im Cockpit einer DC-10 stand, mit den Piloten sprach und fasziniert auf die hellen Lichter von Mailand hinunterblickte, eröffnete sich für mich ein völlig neuer Blick auf die Welt. Airshows und Flugplatzfeste taten ein Übriges um mich für die Fliegerei zu begeistern.

In der Annahme, meine Gesundheit und Sehstärke würden meinen Traum vom Fliegen sowieso niemals Wirklichkeit werden lassen, geriet die Fliegerei ein wenig in Vergessenheit. Zum Ende meiner Schulzeit begann jedoch das Fliegen mit dem Flugsimulator zu Hause am PC zunehmend meine Aufmerksamkeit zu ergattern. Ebenso das „Spotten“ am Flughafen Stuttgart sowie an anderen internationalen Verkehrsflughäfen wie Frankfurt und Zürich gehörten ab dieser Zeit zu meinem festen Freizeitprogramm. Auch die zahlreichen geschäftlichen Flüge nach Abschluss meines Studiums kamen mir nicht ungelegen.

Dass ich letztlich so richtig mit dem Flugvirus infiziert wurde, verdanke ich einem gemeinsamen USA-Urlaub mit meiner Frau vor einigen Jahren. Als ein Highlight dieser Reise sind wir von Boulder City, Nevada über den Grand Canyon, Arizona ins Monument Valley, Utah geflogen. Und zwar in einer siebensitzigen zweimotorigen Cessna 402B. Der Flug war extrem turbulent und für die meisten der 6 Passagiere alles andere als spaßig. Für mich jedoch mit einem entscheidenden Unterschied. Mein Platz war vorne rechts, direkt neben dem Piloten. Und ich habe jede Sekunde ausgekostet. Der Start in die aufgehende Sonne über der Sierra Nevada ist mir heute noch mehr als präsent.

Zurück zu Hause war die Sehnsucht nach dem Fliegen größer denn je. Viele Stunden vor dem Flugsimulator halfen gerade so, das zu kompensieren. Zu meinem 30. Geburtstag schließlich erhielt ich von meiner Frau eine Schnupperflugstunde in Rottweil-Zepfenhan als Geschenk. Welch eine wunderbare Idee! Spätestens nach diesem Flug war es um mich geschehen, pilotierte ich den kleinen UL-Flieger (von Start und Landung einmal abgesehen) doch schon selbst bis zum Bodensee und wieder zurück. Das Fliegervirus hatte mich endgültig infiziert.

Die Entscheidung, mit dem Flugschein zu beginnen, habe ich mir nicht einfach gemacht. Ein günstiges Hobby ist es nicht gerade und ein wenig Zeit sollte man schon auch mitbringen. Und wo nur sollte ich fliegen? Ein Überzeugungstäter in Sachen Vereinsleben war ich noch nie…

Während dieser langen Zeit des Überlegens hatte ich noch verschiedene Gelegenheiten für grandiose Flugerlebnisse. Etwa den Flug mit einer Cessna Columbia 350 nach Friedrichshafen oder mit einem Turbo-Otter Seaplane über den Golf von Mexiko.

Wirklich gefallen ist meine Entscheidung nach einem Mitflug in einer Aquila A210 auf dem Flugtag des Sindelfinger Flugsportvereins in Deckenpfronn. Nach guten 1,5 Stunden auf dem Co-Piloten-Sitz und am Steuerknüppel dieser schönen Maschine stand die Entscheidung fest.

Die Momente, die man dort oben in der Luft erlebt, sind einfach unbeschreiblich. Sie in wenige Worte zu fassen gelingt nicht vielen. Wer vom Fliegervirus infiziert ist, weiss, wovon ich spreche. Mit der Zeit sind mir einige Zitate über den Weg gelaufen, die ganz gut beschreiben, was ich mit dem Fliegen verbinde.

Once you have tasted flight, you will forever walk the earth with your eyes turned skyward, for there you have been, and there you will always long to return. (Leonardo da Vinci)

I fly because it releases my mind from the tyranny of petty things. (Antoine de Saint-Exupéry)

Sometimes, the world from above seems too beautiful, too wonderful, too distant for human eyes to see (Charles Lindbergh)

To most people, the sky is the limit. To those who love aviation, the sky is home. (unknown)

My soul is in the sky. (William Shakespeare)

Genug geträumt. Jetzt geht es los. Ich möchte Dich einladen, mich auf meiner Flugausbildung zu begleiten. Von Anfang bis ganz zum Ende. Are you ready for takeoff?