Die Generalprobe

Seit 3 Wochen bin ich nicht mehr im Flieger gesessen. Jetzt wo meine Prüferin und mit dem morgigen Datum auch mein Prüfungstermin feststeht, wird es Zeit für eine Generalprobe. Meine Prüferin hat mich gebeten, für die Prüfung einen Flug nach Heubach zu planen und genau dieser Flug wird auch heute auf dem Programm für die Generalprobe stehen.

Wir starten zügig auf der Hahnweide, allerdings auf der für mich eher ungewohnten Piste 25. Da der Wind voraussichtlich auch morgen aus dieser Richtung kommen wird, beschließen wir zunächst eine Platzrunde auf diese Piste zu fliegen. In den ersten Flugstunden gefürchtet und seither auch nicht mehr geflogen, bin ich schließlich erstaunt, wie unspektakulär die Landung ist. Wir setzen weich auf dem Asphaltstreifen auf und starten ohne Mühen wieder heraus.

In Heubach absolviere ich zunächst eine normale Landung und anschließend eine ohne Klappen. Auch das klappt recht passabel. Vielleicht haben mir die 3 Wochen Pause ja gut getan. Die nächste Übung wird schon etwas kniffliger. Ich steige auf 3.400ft für eine Ziellandeübung, das erste Mal überhaupt in Heubach. Mein Fluglehrer und ich verschätzen uns beide gehörig mit dem Wind, denn der steht mit kräftigen 15 Knoten auf der Bahn. Ich starte durch. Erst im dritten Anlauf reicht es für eine passable Ziellandung. Ich merke mir Position und Höhe, an der ich ins Endteil eingedreht bin. Die vielen Versuche haben den Vorteil, dass ich die Platzrunde noch mehrmals sauber üben kann, denn zu Beginn war ich eher schlampig bei der Sache.

Weiter geht es mir Airwork. Die Vollkreise mit 45° Schräglage gehen in Ordnung, die Überziehübungen jedoch nicht. Ich verliere meinem Fluglehrer zu viel an Höhe. Oh je, das klappt nicht besonders gut. Und die Prüfung ist schon morgen! Hektik macht sich in mir breit, ich versuche ruhiger zu werden.

Bei der anschließenden Kleinorientierungsübung querab der Drei-Kaiser-Berge südlich von Göppingen bin ich ein mal mehr Lost in Space, finde dann jedoch die gewünschten Plätze. Als starke Regenschauer einsetzen, fliegen wir zurück zur Hahnweide. Mit meiner Abschlusslandung bin ich zufrieden. Insgesamt bin ich aber doch eher nervös und frage mich, ob das morgen wohl reichen wird.

Nach einem kurzen De-Briefing mit meinem Fluglehrer, der versucht mir Mut zuzusprechen, fahre ich schließlich nach Hause. Ich werde heute bestimmt nicht schlafen können. Morgen ist der große Tag.