Mit der C172 auf einen schnellen Hops nach Speyer (EDRY)

Zugegebenermaßen fliege ich ja nicht gerade häufig „analog“. Jedoch ist in Kürze ein längerer Trip mit der D-EDHN, einer C172R Baujahr 1997, geplant. Und so nahm ich den heutigen Flug zum Anlass, wieder einmal ein bisschen die Organisation in einem klassischen Cockpit zu üben. Um gleichzeitig meinem Vorsatz nachzukommen, öfters einmal einen neuen Flugplatz anzufliegen, fiel die Wahl der Destination heute auf Speyer (EDRY). Dabei hätte mir das durchwachsene August-Wetter mit einer breiten Kaltfront fast noch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auf dem Weg zum Flugplatz war gerade ein heftiges Schauerband von Südwest nach Nordost durchgezogen.

Pitschnass stand die Cessna vor der Halle, als ich auf der Hahnweide ankam. Beim Tanken war deshalb ein wenig Aufmerksamkeit geboten, Wasser im Tank war das letzte, das ich heute gebrauchen konnte. Einige Cumulus Wolken hingen gerade einmal 1.000ft AGL (Few) und auch darüber war schon die nächste Schicht zu erkennen (Scattered). Immerhin war laut Regenradar in den nächsten 2 Stunden nicht mehr mit Schauern zu rechnen und so machte ich mich auf den Weg.

Nach dem Start auf der Hahnweide stieg ich direkt durch die Wolkenlücken über die erste Schicht. Auf dem Weg zum LBU VOR schien sich die Basis der Cumuls Wolken bei ca. 4.000ft einzupendeln. Je nach Entwicklung waren die Tops ca. in FL75 und ich ein wenig darüber. Hinter Ludwigsburg türmten sich jedoch einige TCUs vor mir auf, so dass ich mich zunächst für eine kleine Kursänderung Richtung Karlsruhe sowie das Absinken unter der Basis entschied.

Nach Speyer ist es nicht wirklich weit. Nach 30 Minuten erreichte ich den Hockenheimring und bereitete den Anflug auf die Piste 34 in Speyer vor. Die Platzrunde führt direkt über eine Schleife des Rheins, so dass man im rechten Gegenanflug und im rechten Queranflug ein tolles Panorama hat. Die Landung verlief recht unspektakulär, allerdings fing beim Abbremsen das Bugrad zu flattern an. Mit Vibrationen im ganzen Flieger rollte ich so von der Piste. Mittlerweile recherchiert, weiss ich nun, dass ich es beim nächsten Mal das Bugrad einfach noch einmal kräftig entlasten muss.

Auch ein Novum heute – gerade ausgestiegen, kam ein Herr in gelber Warnweste auf mich zu und stellte sich mir als der Beauftragte für Luftaufsicht vor. Nett und freundlich erklärte er mir, dass er eine Überprüfung vornehmen werde. So schaute der meine (digitale) Flug- und Wetterplanung an, durchforstete das Bordbuch nach Zulassung, Lufttüchtigkeit, Wägebericht, Funkbetriebserlaubnis, Versicherungsschein etc. und notierte sich am Ende meine Lizenznummer. Auch nach aktuellen NOTAMs in Speyer fragte er mich (das VDF war als defekt gemeldet) und nach ein paar Werten aus dem Handbuch der C172R. Es gab nichts zu beanstanden. Da meine Flugvorbereitung stets recht akribisch verläuft, war ich ohnehin tiefenentspannt.

Auf dem Turm genoss ich noch kurz den Ausblick auf das Technikmuseum mit der Boeing 747-200 vor der Kulisse des Doms zu Speyer. Dann ging es auch schon wieder zurück zur Hahnweide. Dieses Mal entschied ich mich unter der Basis auf ca. 3.000ft zu bleiben. Zufrieden übergab ich die D-EDHN auf der Hahnweide dem nächsten Piloten. Die Maschine ist wirklich ein braver Flieger und ich freue mich auf den Trip, der in Kürze ansteht. Hoffentlich spielt das Wetter mit…